Donnerstag, 26. Juli 2007

„Die sind doch alle gedopt“

Auch wenn wir von der Tour de France mangels Fernsehen/Zeitung eigentlich nichts mitbekommen, verfolgen uns die Ereignisse der diesjährigen Tour doch auf jedem Kilometer. Für viele Menschen, denen wir auf unserer Strecke begegnen, gibt es zu einer Gruppe von Radfahrern nur eine Assoziation – Doping. Anfangs waren die uns zugerufenen Kommentare ja noch ganz lustig, aber nach dem hundertsten Mal kommt man sich dann doch wie ein Dopingsünder vor.
Die Strecke heute war sehr interessant. Es gibt ihn tatsächlich, den Wald im Ruhrgebiet. Aber es gibt auch ne ganze Menge Ampeln, die einem das Radfahren verleiden können. Die Radwege entlang der Ruhr sind so stark frequentiert, dass wir dort mit unserer Gruppe von 16 Radlern schon des öfteren auf Probleme gestoßen sind. Fußgänger vor uns, andere Radfahrer im Gegenverkehr, und wir mit über 30 km/h in Zweierreihen durch, um unseren Zeitplan einzuhalten – da gab es schon mal brenzlige Situationen.

Mittwoch, 25. Juli 2007

Ungewohntes Land

200 km durch Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Schöne, sehr schöne Landschaften für uns Mecklenburger etwas ungewöhnlich:
Der Rhein, ok. Flüsse haben wir auch, nur sind sie meistens schmaler. Der Taunus als Mittelgebirge – bei uns ist der Rühner Berg die höchste Erhebung. Weinfelder, schön anzusehen, aber wo sind die großen Felder? Außerdem fehlt hier der Weitblick und die Ostsee, da bekommt man direkt Heimweh und es ist noch so weit bis M-V...
Grischa

Klettertag (von Piel Wenzel)

Das war schon ein ziemlich mulmiges Gefühl im Bauch, als ich vor dem Kletterfelsen stand. Dort soll ich hoch? Ich bin doch weder Alpenkind noch Bergziege. Zu Hause ist die Landschaft platt wie ein Tisch, und an Hochhäusern klettert dort niemand grundlos die Außenwand hinauf, sondern benutzt ganz elegant den Fahrstuhl. Der Vorgang des Emporsteigens war dann auch weniger ein Klettern im herkömmlichen Sinne, sondern vielmehr ein verzweifeltes Klammern und Zerren, Schimpfen und Schnaufen. Eng an den Sandstein gepresst habe ich es aber dann doch irgendwie geschafft, mich den Berg hinauf zu schieben. Leider wurde die ganz eigene Eleganz der Vorstellung von der Prüfungskommission verkannt. Statt dessen gab es unverständlicher Weise Punktabzüge, weil die Klettertechnik angeblich noch Defizite aufwies. Möglicherweise lag hier ein Irrtum vor.

Dienstag, 24. Juli 2007

5 min Eichhörnchen

Fünf Minuten in der Haut eines Eichhörnchens können recht anstrengend sein. Vor allem, wenn es darum geht, in der Zeit den gesamten Wintervorrat zu sammeln. Gut, dass auch die Eichhörnchenfamilie zusammenhält. Dies war nur eine der Teamaufgaben, bei denen wir unter Beweis stellen konnten, dass wir als Team stark sind. Beim Mountainbiking mussten wir dagegen ein paar Federn lassen, aber wir bleiben dran...
Grischa

Donnerstag, 5. Juli 2007

Beim Laufen, Klettern und Radeln ermittelt: Team Mecklenburg Vorpommern steht fest

Neu Pudagla. Wortgewandt beim Interview, Höhentauglich im Kletterwald, Kondition beim Laufen und im Sattel sowie gute Bildung rund um den Wald - Allrounderqualitäten waren am Sonnabend (12.5.07) im Forstamt Neu Pudagla gefragt. Mann gegen Mann für ein Team lautete das Motto, denn die vier Besten beim Naturathlon `07 "Treffpunkt Wald" gehen für Mecklenburg-Vorpommern beim Bundeswettbewerb ins Rennen.

Zehn Starter stellten sich beim Casting den Herausforderungen.
Pünktlich um 9:00 Uhr eröffnete Till Backhaus, Landwirtschaftsminister in Mecklenburg-Vorpommern das Casting und gab für die aus Mecklenburg-Vorpommern und teilweise aus Niedersachsen erschienenen Naturathleten den Startschuss zum 10 km-Lauf.

Nach dem Crosslauf durften die Teilnehmer beim Wissensquiz rund um die Natur mal durchschnaufen. Das anschließende Interview erforderte ebenfalls kaum Kondition. Dann ging es aber zur Sache: Wie Tarzan schwangen sie von Station zu Station im Kletterwald. Nach der Mittagspause mussten sie sich in den Radsattel schwingen. 80 Kilometer lagen vor ihnen. "Los ging es im Forstamt, von dort weiter über Zinnowitz bis Peenemünde und zurück über den Karlshagener Hafen, Koserow bis zum Endpunkt Hafen Stagnieß", beschreibt Carola Schiemanowski vom Forstamt Neu Pudagla die Radstrecke. Nach 4 Stunden und 16 Minuten waren alle Teilnehmer sicher wieder zurückgekehrt. Auch ein als "verschollen" geglaubter Fahrer kam unversehrt ins ziel, obwohl er vorher bei zwei Streckeposten nicht gesichtet wurde. Bei einer Prüfung der von den Forstamtsmitarbeitern überall angebrachten Wegmarkierungen stellte sich heraus, dass einige von besonders schlauen Spaßvögeln unter den Passanten abgenommen oder umgehängt waren, so dass unser Naturathlet streckenweise auf die falsche Spur geführt wurde. Mitfavorit beim Radfahren war der Pudaglaer Dirk Holz, der zum ersten Mal beim Casting für das MV-Naturathlon-Team am Start war. Der 22-jährige Kommunikationselektroniker, der bei der Bundeswehr in Neubrandenburg beschäftigt ist, hörte kurzfristig vom Naturathlon und bewarb sich umgehend.

Ein alter Bekannter unter den konditionsstarken Naturburschen ist Birger Hieke. Der gebürtige Greifswalder, der sieben Jahre in Zinnowitz lebte, ist bereits zum dritten Mal am Start. "Für mich ist die sportliche Herausforderung immer wieder Grund genug, mitzumachen", verrät er. Seine Stärken liegen als Trainer in einem Fitnessstudio natürlich im sportlichen Bereich. "Meine Naturkenntnisse sind auch nicht so schlecht", sagt der Hansestädter, der besonders den neuen Kletterwald am Forstamt "beeindruckend" findet. Dass unter den zehn Teilnehmern auch vier Kandidaten aus Niedersachsen waren, erklärt Susanne Poeppel von der Landesforstanstalt Malchin, die mit dem Bundesamt für Naturschutz den Wettbewerb ausrichtete. "Da wir nicht genügend Anmeldungen hatten und Niedersachsen zu viele, sind sie eben bei uns an den Start gegangen."

Das Casting für den Naturathlonreffpunkt Wald 07 wurde gemeinsam vom Forstamt Pudagla und dem Naturpark Insel Usedom organisiert und fand rund um das mit Gesteinsgarten und Waldkabinett inspirierende Gelände des Forstamtes statt. "Mit viel Enthusiasmus haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Forstamtes das Casting vorbereitet und sie sorgten auch u.a. mit Spezialitäten aus dem regionalen Wildmarkt für das leibliche Wohl der Naturathleten", sagte Arno Behlau vom Naturathlon-Organisationsteam aus Bonn. "Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Wenn das Team funktioniert, rechne ich mir einiges aus", so Hieke.

Nach Auswertung aller Ergebnisse konnte Sven Blomeyer von der Landesforstanstalt die vier Sportler und zwei Ersatzleute, die im Sommer Mecklenburg-Vorpommern beim Naturathlon vertreten zu "Erlen" ernennen - denn das Team Mecklenburg-Vorpommern wird als "Erlen-Team" starten. Teilnehmer: Birger Hieke, Greifswald. Dirk Holz, Pudagla, Grischa Mai, Malchin, Peter Merl, Coppenbrügge und als Ersatzsportler: Wenzel Piel und Ralf Neuß.

http://www.naturathlon2007.de/casting/mv/