Mittwoch, 25. Juli 2007

Klettertag (von Piel Wenzel)

Das war schon ein ziemlich mulmiges Gefühl im Bauch, als ich vor dem Kletterfelsen stand. Dort soll ich hoch? Ich bin doch weder Alpenkind noch Bergziege. Zu Hause ist die Landschaft platt wie ein Tisch, und an Hochhäusern klettert dort niemand grundlos die Außenwand hinauf, sondern benutzt ganz elegant den Fahrstuhl. Der Vorgang des Emporsteigens war dann auch weniger ein Klettern im herkömmlichen Sinne, sondern vielmehr ein verzweifeltes Klammern und Zerren, Schimpfen und Schnaufen. Eng an den Sandstein gepresst habe ich es aber dann doch irgendwie geschafft, mich den Berg hinauf zu schieben. Leider wurde die ganz eigene Eleganz der Vorstellung von der Prüfungskommission verkannt. Statt dessen gab es unverständlicher Weise Punktabzüge, weil die Klettertechnik angeblich noch Defizite aufwies. Möglicherweise lag hier ein Irrtum vor.

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